Zusammenfassung
Die Konzentration von 99mTc-Pyrophosphat wurde in normalen, abakteriell und bakteriell veränderten Weichteilen
von Kaninchen-Extremitäten sowie bei Coxarthrose in Gelenkkapsel und Muskulatur und
auch in Kniegelenksergüssen bestimmt. Im Vergleich zur Konzentration von 85Sr, die als Maß für die Verkalkungstendenz angesehen werden kann, waren die Konzentrationen
von 99mTc-Pyrophosphat in den Weichteilen bis 120 Min. p. i. niedriger, nach 24 Std. jedoch
signifikant (bis zum Elffachen) höher. Dies spricht für eine Fixation von 99mTc-Pyrophosphat in kollagenhaltigen Geweben, also auch in den vorgestellten Weichteiltumoren
(Myosarkom, Synovialiom, Mammakarzinom). Der Mechanismus verzögerter Äquilibration
muß bei 99mTc-Pyrophosphat für die vermehrte Anreicherung in Lymphödem, Ascites und in Ergüssen
bei aktivierten Gonarthrosen angenommen werden. Die Möglichkeit einer Abhängigkeit
der Anreicherung von 99mTc-Pyrophosphat in Knochen und Weichteilen vom Kollagengehalt wird diskutiert.